Ragers Elite Zombie Cruise

Ragers Elite Zombie Cruise – 26.05.2018, Hamm

Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön.

Die einen cruisen im Pazifik für ein ganzes Monatsgehalt. Wir hingegen – ganz im Sinne des Ruhrpott-Thrash – auf einem Kaffeefahrtendampfer den Datteln-Hamm-Kanal entlang. Die Santa Monika III stellt heute die Kulisse für den Ragers Elite Zombie Cruise: an Bord Terrorblade und Delirious. Nach dem Boarding verteilen alle erst einmal ihre Handtücher auf dem Deck.  Der Sound wird gecheckt, das Bier rinnt bei bestem Wetter in die durstigen Kehlen, und dann geht es auch schon los. Leider mit einer eher schlechten Nachricht. Das für heute geplante Release der Mini-LP „Zero Resistance“ muss aufgrund von Problemen bei der Testpressung leider verschoben werden. Naja, davon geht der Kahn nicht unter…

Terrorblade

Den Auftakt auf der Strecke zwischen Hamm und Datteln machen die Recken von Terrorblade aus Münster. Nach fast 15 Jahren Bühnenpräsenz hat sich eigentlich nicht viel verändert: Es klingt immer noch so schön räudig wie beim ersten Mal (nur routinierter). Und alle haben Spaß hoch drei inne Backen. Ein Start nach Maß mit „Wings of Death“ und nach gefühlten 30 Sekunden hat die Temperatur auf dem Unterdeck die 30 Grad Marke gerissen. Schwitzende Leiber, umherfliegende Haare und Pommesgabeln überall. Mit Freude erkenne ich, dass alle 3 Songs vom „Wiedertäufer“-Demo immer noch Teil des Sets sind. Verzückend die Drei, denn authentischer geht fast nicht. Münsterla… äh Ruhrpott halt!

Delirious

Wenn der Vater mit dem Sohne… mit fast 30 Jahren als Teil der deutschen Metalkultur kommen Delirious schon fast als Methusalem daher. Wer glaubt dass nun nur abgewrackte, mit androgenetischem Haarausfall gesegnete Oldschool Fans auf dem schmalen Gang vor dem Podium stehen, der irrt. Hier ist jede Altersklasse vertreten. Und das zeigt, dass der Thrash noch lange vor seinem Abgesang steht. Die Setlist bedient sich hauptsächlich, wie schon beim Gig im März in der Zeche Radbod, der letzten drei Outputs „Designed by Violence“, „Made for the Violent Age“ und „Moshcircus“. Die Meute dankt es mit einem Pit in dem einem nicht mal Luft zum Atmen bleibt. Selbst ein Crowdsurfer schwimmt über die Köpfe hinweg. Nach dem Nackenbrecher „No one“ folgen dann vier Songs von oben erwähnter Mini-LP. Am meisten bleiben mir „Troops of violence“ und „Dark side“ im Kopf kleben (ich kann echt kaum erwarten dass sich das schwarze Gold auf meinem Plattenteller einen Drehwurm holen darf). Mit den Klassikern „Triple Six“ und „Ragers Elite“ entlassen uns Betty und seine Mannen vollkommen verschwitzt und glücklich wieder zum Landgang.

 

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